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Mit dem Experten auf Käfersuche

Professor Dr. Wagner von der Uni Koblenz zeigt Kindern die heimische Käferwelt

Mehr über die heimischen Käferarten zu erfahren: Das war das Ziel einer Exkursion am 30. April, zu der der Naturpark Nassau zusammen mit der Ortsgemeinde Hömberg eingeladen hatte. Als Referent konnte ein absoluter Experte zu dem Thema gewonnen werden. Dr. Thomas Wagner, Professor der  Zoologe an der Universität Koblenz und eine Koryphäe auf dem Gebiet der Käfer, brachte den Teilnehmern und vor allem den anwesenden Kindern die interessanten Insekten näher.

Nach einer kurzen Einführung in die Welt der Käfer, so sind in Deutschland etwa 6000 bis 7000 verschiedene Arten bekannt,  ging es los. Zunächst wurden Käfer gesucht, die auf Bäumen leben. Erst wurden dazu junge Bäume abgeklopft und anschließend die ersten Käfer an diesem Tag mit einem Tuch aufgefangen. Auf den Blättern der Eichen wurde zum Beispiel der  Silberne Grünrüssler und auf jungen Buchen der Buchenspringrüssler gefunden.

Relativ leicht zu erkennen ist der Marienkäfer. Trotzdem ist nicht jeder gleich. Unterscheiden lassen sich die verschiedenen Marienkäferarten an der Punktierung. Nachdem die Kinder die Punkte gezählt hatten war klar: Gefunden wurde der Zehnpunkt-Marienkäfer, der allerdings auch in verschiedenen farblichen Variationen auftreten kann, und der Siebenpunkt-Marienkäfer.

Ein abgestorbener Baum war das nächste Untersuchungsziel. Denn auch das Totholz bietet Lebensraum für eine Menge Käferarten. Gefunden wurde hier der Große und der Ovale Breitkäfer. Ein Grund für das Absterben von Fichten beispielsweise kann Ips typographus, aus der Unterfamilie der Borkenkäfer sein. Die deutsche Bezeichnung Buchdrucker stammt von den Larvengängen des Käfers. Diese fressen Muster ins Kambium des Baumstammes deren Aufsicht geschnittenen Lettern ähnelt. Ist der Baum vorgeschädigt, kann er absterben. Auf dem weiteren Weg  brachten die sehr aufmerksamen Kinder dem Fachmann immer wieder neue Käferarten zur Bestimmung. So wurde beispielsweise der Wald-Mistkäfer auf dem Waldweg gefunden.

Auf einer Kuhweide wurden auch die dortigen Kuhfladen untersucht. Diese bieten für gewisse Käferarten ebenfalls einen geeigneten Lebensraum. Zu guter Letzt wurde in der Laubstreu des Waldes noch eine Besonderheit entdeckt, der Vierpunktige Aaskäfer. Wie der Name schon sagt, eine sich von Aas ernährender Käferart.

Am Anfangspunkt wieder angekommen, wurde noch einige der Broschüren des Naturparks Nassau verteilt. Eine sehr interessante und lehrreiche Exkursion nahm um circa 16 Uhr ihr Ende.

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