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Nachbericht: Veredelungskurs von Obstbäumen auf Hof Mauch

Mit eigenem Obstbäumchen nach Hause gegangen

Traditionell veranstaltet der Naturpark Nassau zu passender Zeit, also Ende April, einen Veredlungskurs an Apfel- und Birnbäumen. Gastgeber war dankenswerterweise wieder die Stiftung Scheuern im Hof Mauch bei Misselberg. Herr Eck von der Stiftung begrüßte die zahlreich anwesenden Interessierten und erläuterte kurz Geschichte und derzeitige Situation um den Obsthof Mauch.

Naturparkreferent Stefan Eschenauer und Manfred Braun begrüßten ebenfalls die erschienenen Obstinteressierten und stellte mit Jürgen Franzen aus Bremm den Seminarleiter vor. Jürgen Franzen ist erfahrener Pomologie, Birnenspezialist und von Hauptberuf Weinchemiker.

Nach einer Einführung in den Ablauf des Veredelns von Obstgehölzen wurde an einer nahe beim Hof stehenden Quitte das Rindenpfropfen erläutert und durchgeführt. In die im Moment stark wüchsige Kambiumschicht der Quitte wurde ein Reis einer Birnensorte eingeführt, fest verbunden und mit Naturwachs verschmiert.

Nach einer kurzen Kaffeepause mit leckerem Kuchen war das Üben der Schnitttechnik für die Kopulation angesagt. Zahlreiche Weidenruten wurden „geopfert“, bevor dann Unterlagen für Birne und Apfel samt einer Vielzahl von Edelreisern, bevorzugt alter Sorten, ausgegeben wurden. Eine Kopulation wurde demonstriert und dann wurde gearbeitet. Jeder Teilnehmer konnte, mit mehr oder weniger umfangreicher Hilfe von Jürgen Franzen und seinem Sohn Daniel, 2-3 Bäumchen herstellen. Der genaue Schnitt ist die Voraussetzung für das Gelingen, ebenso das feste Anbinden und das Verschmieren der Schnittstellen. Schildchen mit der Sorte wurden an das jungen Bäumchen geheftet und dann zuhause damit ab in den Boden. Gut mit Wasser versorgen, vor allem bei dem trockenen Frühlingswetter.

Es sei angemerkt, dass die ersten bei früheren Kursen hergestellten Bäumchen schon Erträge hatten und alte Sorten, wie z.B. Dausenauer Bohnapfel, Zuccalmagiorenette oder Zabergäurenette erhalten und wieder verbreitet werden konnten.

Der Veranstalter dankte Jürgen und Daniel Franzen für das ehrenamtliche Engagement und die deuteten an, dass eine Folgeveranstaltung im kommenden Jahr durchaus vorstellbar ist.  

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